Sonntag, 20. September 2009

Viel zu tun, viel zu tun!

Am 14. September gabs dann die Ergebnisse des Tests. Sonderlich zufrieden war irgendwie keiner, den wir getroffen haben inklusive uns selbst. Die langen Gesichter einiger anderer Studenten, die dort rumstanden, haben das auch nicht wieder wett gemacht...
Aber naja, kann man nichts machen, außer das beste draus und dann ab in die Vollen!

Am Abend haben wir aufgrund des Schocks erstmal eine kleine Izakaya-Party (Kneipe auf Japanisch) gefeiert.
wir haben uns in Tamachi getroffen, und eigentlich wollten nur Chris, David, Jessi, Annika, Paul und Ian weg... aber auf einmal standen da noch 4, die wir nicht kannten und die uns net kannten und Paul und Ian kamen zu spät, sodass sich eine merkwürdige Situation ergab...

Aber das klappte dann schon und mit 11 Mann sind wir dann los. Für so viel Mann ein Plätzchen zu finden ist in Japan nicht so leicht - Karaoke und Izakaya könnte das einzige sein, wos klappen könnte, auch wenns da schon scher ist. Ian und Paul wussten das nicht und haben erstmal große Augen gemacht, als wir ihnen das erklärten.

In Ueno, gibt es einige coole Izakaya, und Jessi stuerte zielsicher ein ziemlich Japanisches an. Dort wurden wir dann von einer älteren Frau in einen Raum oben geschickt: Tatamimatten, kleine Tische, sodass wir uns darunter falten mussten. Mit einem Blick auf die Speise- und Getränke-Karte stellten wir fest: Die Preise sind ja richtig günstig! 250 Yen für eine große Cola war ganz gut, hab ich nirgendwo sonst gesehen *lach*
Auch das Essen war super und perisgünstig. Da gehen wir eindeutig öfter hin.

Ich bekomme nicht mehr alle Namen zusammen... >_<

Als der ganze Haufen endlich saß und seine Bestellungen aufgegeben hat, ging der ganze Spaß los. Ein Sprachwirrwar erfolgte, Deutsch, Englisch, Japanisch - sogar Französisch, weil einer von uns (deinen Namen hab ich leider vergessen, Junge >_<) nur schlecht Englisch sprach. Als es nachher ans Bezahlen ging, wurde es etwas schiwerig, denn bei 11 Leuten und einem munteren Bestellen, ging doch einiges unter... Aber irgendwie managten wir es doch. Auf dem Rückweg gabs dann einen Shokozug und einen plötzlich verlassenen David mit Handy in der Bahn.
...









Am 15. September waren Annika und ich in Shibuya, um ein Geschenk für Chiaki zu kaufen, zu deren Geburtstag wir beide eingeladen wurden. Und dabei haben wir auch etwas für Mariko geholt. Was, wird hier noch nicht verraten, die Feier steht noch aus und falls Mariko vorher alles erfährt, ist das ja doof ^.~

Am Abend haben wir uns noch mit Chris, David und Jessie getroffen. Da Jessi am Tag zuvor den fehlenden Betrag beim Izakaya hinzugegeben hat, haben wir sie als Ausgleich zum Essen eingeladen. Leider war das erste Restauran nicht soooo toll...

Wir haben in japanischer Manier gegessen: Ein paar Dinge bestellt, die dann in die Mitte des Tisches kamen und jeder nahm sich ein Teil. Es gab 4 verschiedene Fleischsorten. Als wir alle das erste verspachtelt hatten, stellte David fest: Das ist Zunge!
Mann, fiel mir da das Schlucken schwer...

Letztendlich landeten wir nach diesem Reinfall wieder in unserem Izakaya, wo wir zuvor mit der riesen Meute waren. Und auch diesmal blieben wir wieder bis zum Schluss.
Besonderheit in Japan: Alles macht entweder vor 12 zu oder erst um 5 Uhr morgens. Der Grund ist, dass in der Weltstadt Tokyo zwischen 12 Uhr Nachts und 5 Uhr morgens keine Bahnen mehr fahren. Die arbeitende Bevölkerung hat dann nämlich nicht mehr in Tokyo rumzucruisen, sondern artig im Bett zu liegen! Also ist auch kein Bedarf mehr an Nachtbahnen. Böse Nachzügler sind dann auf teure Taxis angwiesen.
In Japan scheinen sie auch das ganze Wochenende über durchzuarbeiten...

Die netten alten Frauen in dem Izakaya, die die Bedienungen darstellten, haben uns gleich wieder erkannt und später auch ausgefragt, woher wir denn kommen, was wir hier so machen, ob wir japanische Freunde (im Sinne von Geliebte) hatten und so weiter. Huch! *lach*

Auch bezeichnend für Izakaya: Der kleien Begrüßungsscnack (den wir deutschen meist nicht so mögen: Tofu, Press-Fisch, komisch sauer eingelegtes seltsames Gemüse) muss man bezahlen, was zu Essen bestellt man auch. Nur trinken ist nicht. Naja. Ist eben der Sinn des Izakayas: Gemein ESSEN und TRINKEN. Aber das muss man schonmal mitgemacht haben :D

Am 16. September sind wir Halle-Studenten dann nach Chiba gefahren und haben Chiakis Geburtstag gefeiert. Wir haben uns mit allen am Chiba-Bahnhof getroffen und Annika und ich haben natürlich zielgenau am falschen Ausgang gewartet. War klar, oder?

Jedenfalls hatten wir ja Handy, dadurch war alles ganz einfach und der Chiba Bahnhof war gar nicht so klein und nichtssagend, wie wir am falschen Ausgang festgestellt hatten.

Zusamment trotteten wir dann alle los zum reervierten Yakiniku-Restaurant.

Was ist Yakiniku überhaupt? Eigentlich ist es ganz einfach:
Yaki=Gebraten
Niku=Fleisch
Na? Könnt ihr es erraten? Genau, gebratenes Fleisch! Der Clou ander ganzen Sache: Man macht das selber!

Wir saßen an dem langen Tisch dort auf dem Foto und hatten immer im Abstand von ungefähr einen Meter einen Grill auf dem Tisch, auf den wir dann nach Herzenslust und Platz Fleisch legen konnten.
Eben wieder typisch Japanisch: Große Teller mit dem Essen und jeder nimmt sich dann. Gut dass Japaner nicht so gierig sind wie wir Deutschen xD
Übriegns, auch hier lag wieder Zunge rum. Diesmal aber auchdünn und sah aus wie Rinderfleisch. Ich habs mir zielsicher genommen und mich über den komischen Geschmack gewundert. Außerdem war es zäher.

Nach zweimal so einer Blödheit dürfte ich es nun gelert haben...

Am Schluss gab es noch das obligatorische Gruppenfoto, das der Besitzer des Ladens bereitwillig machte. Wann sieht man auch schon so viele Ausländer auf einmal im eigenen Restaurant (das übrigens nur aus den beiden länglichen Tischen an den Seiten bestand)?

Bei der Menge würde ich mit den Namen nie fertig werden *lach*

Alle tapsten nach Hause, ich zu Mariko. Ich blieb über Nacht :D

Am 17. September standen Mariko und ich um 8 auf, da sie mir unbedingt ein sehr gutes Restaurant am anderen Ende der Präfektur zeigen wollten - Japaner sind Verrückt nach Essen, sie fahren weit, wenn es um Delikatessen geht. Aber es hat sich gelohnt. Außerdem gab es dort in der Nähe auch eine Brücke, die den halbinsel Chiba-Teil mit Kawasaki verband.

Ich verpennte meistens die Autobahnen - war noch nie gut, mich im Auto wachzuhalten... Auch wenn es echt super lustig war und die Hälfte der Zeit Rambazamba im Auto war - KaraokeAuto, ich sags doch! *lach*

Mitten auf der eben beschriebenen Brücke, die wir erstmal erstürmt haben, war ein riesen Parkhaus. Nach dem Parkhaus wurde die Brücke zum Tunnel, der dann bis nach Kawasaki ging.
Auf diesem Parthaus gab es - oh Wunder - viele Restaurants und Andenkenläden. Wir erstürmten die tolle Aussicht als erstes. Da das Parkhaus höher gelegen war und der Ausguck AUF dem Parkhaus sozusagen, konnte man ganz Tokyo, Yokohama und Kawasaki überblicken. Das sah schon toll aus!

Dann fuhren wir wieder zurück nach Chiba und ich fuhr mit der Bahn nach Hause.

Was ich am 17. Setember gemacht habe, weiß ich nicht mehr...

Am 18. September hatten wir ein Gespräch mit unserem Academic Adviser - einer der Professoren des Sprachunterrichts. Ich war bei Frau Murata, die wir schon von dem Aufenthalt vor einem halben Jahr kannten. Wir hatten uns da alle mit ihr und Frau Tanaka auch schon unterhalten.

Bevor ich eintreten konnte, musste ich noch warten. der werte Herr David hat ein wenig die Zeit überzogen *lach* macht nichts. Ich war eh nervös wie sonst was. Frau Tanaka hatte zufälligerweise das Büro direkt neben Frau Murata (und dem Stuhl, auf dem ich wartete) und kam auch zufälligerweise raus, während ich gewartet habe.
Sie erkannte mich sogleich wieder und begrüßte mich mit einem "Hisashiburi desu ne?" (=Lange ist es her, nicht wahr?) und wir quatschten ein bisschen. Ich glaub, ich habe mich ein wenig doof angestellt, ich war so nervös...

Dann durfte ich bei Frau Murata eintreten. Sie erkannte mich auch sogleich wieder und begrüßte mich mit den Worten: "Oh, Sie haben die Haarffarbe gewechselt. Ging das auch einher mit einer Veränderung des Charakters?"
Da ich noch nicht mal saß und sie mich auf Japanisch ansprach, hab ich erst etwas verpeilt geschaut und es erst eim zweiten Mal verstaden.

Das Gespräch drehte sich um die Kursbelegung, die Lehrbücher, die Ergebnisse des Placement Tests und unsere Vorstellungen, Erwartungen und Änsgste. Auf Japanisch, versteht sich.
Das Übliche eben ^^

Nach diesem Gespräch fiel allen ein Stein vom Herzen, weil die Professorinnen sehr nett waren. Annika und ich machten uns dann erstmal nach Shibuya(Harajuku auf, um einen Crêpe zu futtern - den haben wir uns dann auch verdient nach der Aufregung!).

Jetzt habe ich wieder eine Lücke (jaja, ich schreibe meinen Blog jetzt regelmäßiger! Ich gelobe hoch und heilig Besserung!)...

Am 20. september war ich war mit Jessi verabredet. Eigentlich wollte ich ne Meute zum Karaokesingen zusammentrommeln, aber das hat irgenwie nicht geklappt. Also sind Jessi und ich - die einzigen mit nichts vor! - zusammen weggegangen.
Wir wollten eigentlich in eine bestimmte Rock-Kneipe in Shinjuku. Aber wie Shinjuku nun mal ist, es ist eine Bitch (entschuldigung für diese Ausdrucksweise!), aber wenn man etwas in Shinjuku sucht, findet man es nicht. Zumindest net wenn man Jessi oder Shu heißt. Wir finden auch schonmal nicht die richtigen Ausgänge da... >_>

Shinjuku bei Nacht ist schon was Feines

Jedenfalls sind wir dann in ein anderes Izakaya eingekehrt und waren erstmal die einzigen Deutschen. Dort haben wir dann ungefähr 5 Stunden gequatscht und ne Meeeeeenge Alkohol getrunken... Und nach 5 großen Gläsern ein WENIG gemerkt! Lasst euch gesagt sein: Wenn ihr euch in Japan betrinken wollt, mischt selber!
Dafür konnten wir uns ohen Bedenken durch die ganze Getränkekarte probieren.

Gegen 11 bezahlten wir und machten Purikura. Und daraus resultierte, dass ich meine letzte Bahn verpasste und kurzerhand zu Jessi mit kam und bei ihr geschlafen hab. Ein Hoch auf die eigene Wohnung *lach*

Am 21. September ist Langschläfer Shu dann um halb 9 aus dem Bett gefallen und mega Stolz gewesen. Frühaufsteher Jessi war schon eine Stunde wach...

Ich bin dann ab nach Hause, hab ein paar Dinge gemacht und dann geschlafen. Irgendwie war ich müde xD Aber ich hatte ja auch noch etwas vor! Am Abend gab es die Abschieds- udn Geburtstagsfeier von Shuhei. Shuhei ist jemand, den wir auf dem Gasshuku kennengelert haben und Kaisei war so nett, die Email bezüglich dieses Treffens auch an uns (Nami, Erik, Annika und mich) weiterzuleiten.

Wir haben uns um 18 Uhr mitten in Tokyo getroffen und wollten eigentlich auf den Tokyo Tower. Bei Nacht sieht der sicher sehr schön aus.
Wir haben es nur nicht gemacht, denn es war Feiertag und halb Tokyo hatte die gleiche Idee wie wir gehabt! Darum ging es stattdessen Deutsch Essen dort in der Nähe. Sicherlich wegen uns drei Deutschen xD

Vorher wurde natürlich wieder ein obligatorisches Gruppenfoto gemacht.

H.v.l.n.r. Kousuke, Kaisei, Shuhei, Erik
V.v.l.n.r. Mio, Yasu, Nami, Tekkan

Danach kehrten wir in eine Kneipe ein, aßen Deutsche Würstchen, Leberkäse, Brot udn Pommes udn tranken Franzsikaner Weißbier. Einige von den hartgesottenen Jungs waren dann auch schon sehr rot... Japaner eben *lach*
Shuhei hat ein 1 Liter Bier bekommen. Dementsprechend wirkte es bei ihm. Nami und ich haben nix gemerkt. Man kommt sich da schon komisch vor, wenn Männer dir gegenüber sitzen und nach einem Bier betrunken sind, während mans selbst nach der gleichen Menge als Frau nichts merkt.

Naja.

Essen wurde typisch Japanisch geteilt. Also immer in die Mitte und jeder dann einen Klecks.

Danach ging es dann auf die Ginza und ab ins nächste Karaoke! Juchu, zwei Stunden singen. Es waren alle mit Freuden dabei xD

Danach gings ab nach Hause.

Montag, 14. September 2009

Die erste Woche - "and refrain from talking on the phone!"

Am 9. September bezog ich erstmal mein Zimmer. Von Marikos Familie habe ich so viele Haushaltsdinge bekommen, dass ich einen extra Koffer brauchte, den die arme Mariko schleppen musste. Entschuldige!

Zuvor haben Yuka, Mariko und ich noch einen ziemlich fertig und zerknautscht aussehenden Chris vom Flughafen abgeholt, der im Flugzeug wohl nicht so gut geschlafen hat *lach* Eigentlich schade, dass es davon kein Foto gibt.

Auch wenn man sich als Besucher eigentlich ins "Gästebuch" eintragen muss, konnte Mariko einfach so rauf. Gott sei Dank!
Ich bekam von Yutaro eine Einweisung ins Wohnheim - komplett auf Japanisch. Ja, so wurde mir auch die Funktion der Waschmaschine erklärt und ich habe es verstanden, man stelle sich vor. Aber er sprach auch ein sehr deutliches, klares Japanisch. ^^

Ich denke, Bilder sagen mehr als 1000 Wort, hier mein Zimmer:

...









Und meine Küche (damit Shimoda vor Neid erblasst!):



Am 10. September hatten wir unsere erste Orientation, bzw Einführungsveranstaltung. Annika und ich sind extra nach Hiyoshi gelatscht, um Chris den ersten Weg zur Uni zu zeigen. Jaja, das haben wir extra früh morgens gemacht!
Wir kamen natürlich total in die Rushhour und es gab ein munteres Gruppenkuscheln.

Am Campus sind wir durch das schönere Tor gegangen, das ich dieses Mal nicht fotografiert habe, deswegen ein Bild aus dem Internet:

Osteingang, den ich am liebsten Mag (Mita-Campus)

Wir mussten dann erstmal unseren Raum finden und trafen auf dem Weg noch 2 Chinesinnen, wobei Katy aus Wales kommt, Ruby aus Hong Kong, und quatschten ein Weile. Bald stellten wir fest: Hups, wir stehen vorm falschen Gebäude! Gott sei Dank war noch Zeit, schnell ins richtige zu flitzen. Wobei es "schnell" nicht so ganz traf, denn wir fanden den Eingang erst nach mehreren Anläufen und waren dann auch im Hntereingang, sodass uns die offensichtlichen Schilder fehlten und wir den ersten und einzigen Japaner, der uns über den Weg lief, fragten. xD

Im Raum saßen wir dann mit ca. 200 weiteren Austauschstudenten und nach einer kleinen Einführung kam der dicke Brocken: "Bitte stellen Sie sich vor."

Und dann durften wir alle Uniweise auf die Bühne wackeln (eine Uni aus den USA schoss den Vogel mit 19 Studenten ab) und uns selbst vor allen vorstellen. Ich bin ja schon einiges gewohnt, aber vor 200 mir komplett unbekannten Studenten zu sprechen, war dann doch ein wenig seltsam.

Gott sei Dank kannte ich Jessi, die jetzt ihren Master an der Keio macht. Während meiner Vorstellung habe ich mich an ihrem freundlichn Gesicht festgehalten *lach*
An dem Tag lernten wir auch David kennen, der an ihrer Uni ist (Düsseldorf) und mit Chris das gleiche Wohnheim teilt.

Als es nach dieser Einführung an die Vergabe der JASSO-Stipendien ging, stellten wir schnell fest: So "besonders" scheint es nicht zu sein, denn es verließen uns nur knapp ein Drittel der Studenten, die keines bekommen haben. Und von denen sind einige MEXT-Stipendiaten (130.000 Yen im Monat - Lebensunterhalt abgesichert).
Einige Vermutungen wurden laut, dass die Uni noch Fördermittel aus deim Finanzspritzentopf bekommen hat und wir deswegen auch so viele Stipendiaten sind (die Hälfte bekam nämlich erst sehr kurz vor ihrem Aufenthalt die Nachricht...). Aber nichts Genaues weiß man nicht.

Danach wollten wir "noch schnell" unser japanisches Konto eröffnen, das wir für den Einzug der Miete brauchten. Aber so fix ging das gar nicht.

Als wir in die Bank kamen (mit Paul und Ian aus Amerika im Schlepptau), sahen wir uns mit einer Horde Ausländer konfrontiert, die irgendwie das Gleiche im Sinn hatten. Schließlich verlangt die Keio fix die Kopien eines Bank Books.

Nach kurzem Warten wurden wir von einer freundlichen jungen Frau in einen Raum gelotst (ja, wir, ganz wichtig!) und durften da mit ihrer Hilfe das Antragsformular ausfüllen. Was in Japan wohl sonst relativ fix geht, buchte mit 90 Minuten bei uns zu Buche...
Okay, man muss dazu sagen: es wurde uns auf Japanisch erklärt, was da rein muss, was wir auch verstanden haben. Aber dann wollten sie eine Telefonnummer und wir hatten noch keine Handys... naja, dauerte eben...

Ich hoffe, Annika verzeiht: Von ihrer Kamera
V.l.n.r.: David (Düsseldorf), ^_^, Paul (Amerika)

Am Abend gings danne cht geschafft, aber glücklich ins Bett.

Am 11. September fingen wir an, nervös zu werden, denn der Placement Test war am nächsten Tag (von wegen Wochenende, das war ein Samstag!!).

Anfangs gab es wieder mal Orientations (Nun weiß ich, was Franzi letztes Jahr meinte... die Dinger gibt es Zuhauf!). Und ein wenig Schmunzeln musste ich doch, als ich das meiste gesagt bekam, was ich am Abend zuvor in einer Infobroschüre gelesen habe, um mich vorzubereiten. Japan eben ^^

Wir saßen übriegns auf kleinen Stühlchen mit kleinen Tischchen vor uns. Auf einem Stuhl stand, dass der wohl für Menschen bis 1.73 m war. Wie Chris (fast 1.90 m) seine Beine da drunter gefaltet hat, war mir ein Rätsel.


Am Abend gabs dann unsere Welcome Party, zu der ich auch nach ein wenig Grammatik Wiederholen, hingegangen bin. Sie war in einer typisch japanischen Zeitspanne: von 19-22 Uhr. Obwohl, eigntlich was das ja etwas lang für typisch Japanisch *lach*
Bemerkenswert waren die Schuhe vor dem Eingang...

Wiedergetroffen habe ich dort neben einigen bekannten Gesichtern auch Yutaro, der mich in mein Wohnheim hier eingewiesen hat. Man kann echt neidisch sein, wie gut sein Deutsch ist. Ok, er war auch ein Jahr da, aber trotzdem!
Unterhalten haben wir uns zwar meist auf Japanisch, aber wenn es schwerer wurde und ich nur noch einen Haufen Fragezeichen in den Augen hatte, hat er es entweder auf Deutsch oder Englisch erklärt, je nachdem.

Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt. Einige haben was mitgebracht (und nachher war viel über), es gab sogar Alkohol! Aber der japanische Alkohol... ich hab mir eine Dose Mischung gegönnt, das war kein Problem.

Bei den Japanern hatten wir dann die ganze Bandbreite. Am Anfang kochte Sakuto noch was für uns und Eri schaute zu. Nachher war sie allerdings ein wenig aus dem Rennen - Japaner vertragen kein Alkohol.
Sakuto (Koch) war sehr gut drauf und Yutaro merkte man nix an. Was sagt uns das? Vorurteile stimmen nicht, oder trägt jeder Deutsche Lederhosen und isst nur Sauerkraut?

Am 12. September gabs den Placement Test.

Danach waren wir kaum noch zu gebrauchen, denn 3 Stunden Test (Grammatik - Hörverständnis - Text) haben uns dann doch ganz schön zu schaffen gemacht.
Annika und ich belohnten uns mit einem Crêpe in Harajuku als Mittagessen, was von den Jungs (David, Chris) nicht grade gewürdigt wurde. Chriss bezeichnete das dann verächtlich als "Mädchenmittag".

Die Prachtstücke - yummi!

...








Am 13. September.... Was hab ich da gemacht? Kein Plan! Ich sollte Zettel und Stift mit mir führen!

Ach so, ja! Annika und ich haben mit Marikos Hilfe ein Handy gekauft! Wir wussten immerhin, zu welchem Anbieter wir wollten. Aber einen Vertrag aushandeln auf Japanisch?!
Nachdem Chris und David mit Paul, Ian und einigen anderen 7 Stunden (!!!) dort saßen, wollten wir uns das nicht geben und haben lieber noch ein Weilchen gewartet auf... den 13. xD

Wir bruachten 2 Stunden, inklusive eine halbe Stunde shoppen gehen, in der das Handy konfiguriert wurde. Nun muss ich das nur noch mit dem Gutschein hinkriegen, dann hab ich 5 Monate keine Grundgebühr :D

Belohnt haben wir uns dann mit einem Eis und Mariko hat uns dabei geholfen, mit dem Handy vertraut zu werden.

Danke Mariko! *knuddel*

Weiter morgen oder demnächst!

Sonntag, 6. September 2009

Bis 9.9.: Die letzten Tage bei Mariko T_T

Am 5 . September sind wir (Mariko udn ich, Alex aus Halle, Franzi, die am 6. wieder nach Deutschland fliegt, Shino, Marikos beste Freundin, Ayumi, die ein Jahr in Halle studiert hat, und Florian udn Andre, zwei Deutsche, die wir in der Reitaku-Uni getroffen haben) nach Roppongi gefahren und haben dort "einen drauf gemacht".



Naja, okay, wir haben ein Oktoberfest besucht.
Genau, ein deutsches Oktoberfest in Japan. Oder wie Alex (Halle Uni) es so treffend beschrieben hat, nachdem sie etwas zu Essen bestellt hat:
"Ich bin als Deutsche in Japan auf einem Oktoberfest in Tokyo und bestelle auf Japanisch deutsches Essen."

Alex kauft sich überteuertes, deutsches Essen mit Ayumi.

Das war in etwa das Gefühl, das wir dort hatten. Als auf einer kleinen Bühne einige Japaner in Dirndl und Lederhosen anfingen, ein deutsches Lied zu singen und zu Jodeln, schauten wir nicht minder schlecht aus der Wäsche. Sowas erlebt man nicht alle Tage, deswegen ist es auch nicht schlecht, mal was Deutsches in Japan zu machen. Naja, eher etwas "was die Japaner denken" Deutsches. Und wir mussten Franzi ja auch langsam wieder auf etwas Deutsches einstimmen.
Der Weg von Yotsukaidou (neben Chiba, dort wohnt Mariko) ist ziemlich lang. Fast 90 Minuten kurvten wir in mit den Bahnen hin und her (und auf dem Rückweg stiegen wir prompt eine Haltestelle zu früh aus und wunderten uns, wo die Anschlusslinie denn ist).

Dann war es aber sehr leicht zu finden - immer der Nase nach! Und der Trupp bestehend aus 5 Deutschen und 3 Japanerinnen setzte sich in Bewegung. Ich denke, das war schon lustig anzusehen.
Hinten: Shino, Franzi, verdeckt: Namen vergessen T_T (reitaku), Florian (Reitaku)
Vorne l.n.r.: Alex (Halle), Mariko, Ange

Als wir auf den "Wiesn" ankamen, sahen wir ein grosses Zelt mit sowas wie Bierbänken und vielen Japanern mit Halbliterkrügen Bier und einige Futter-Buden. So 4 oder 5 oder so. Wir haben uns erstmal gesetzt und dann wollte ich was Deutsches in Japan essen oder deutsches Bier trinken. Nachdem ich die Preise geshen hab, hab ich den Gedanken wieder verworfen.

V.l.n.r.: Alex, Florian, Mariko, Shino, Franzi

Auf dem Oktoberfest haben auch einige Freunde udn Kommilitonen von Mariko gearbeitet, zum Beisoiel Ryoichi, den ich auch kannte, weil er ein Jahr in Halle war. Er war ein Wurstverkäufer und das allein war irgendwie schon lustig anzusehen *lach*
Später haben wir ein bisschen Bier geschenkt bekommen (von wem sag ich nicht, das ist ein Geheimnis ^_~) und damit war eigentlich schon für das wichtigste gesorgt.



Gegen halb 7 verabschiedeten wir uns von dem "deutschen" Oktoberfest und ich darf mich damit rühmen, laut Alex von einem Fotografen mehrmals fotografiert und einmal in Grossaufnahme in seinem Fotoalbum zu sein. Vielleicht war er auch Reporter. Ich weiss es nicht, denn ich Nuss habs natürlich wieder nicht geblickt *lach*

V.l.n.r.: Mariko, ^_^, Shino

Dabei hat Franzi doch lange blonde Haare und das auch noch Original!


Am Abend sind wir dann in Chiba mit einigen Familienmitgleidern Marikos (Bruder von Papa udn dessen Frau, 2 Cousinen, eine mit ihrem Mann, Oma, Mama) chinesisch Essen gegangen. Das ist ein wenig anders als bei uns beim Chinesen. Vielleicht auch wieder ein wenig typisch Japanisch wieder.
Jeder bestellt sich etwas zu Essen. Das kommt dann in die Mitte des Tisches auf eine Drehplatte. Die kann man nicht umsonst drehen, denn jeder hat vor sich eine kleine Schale (und sein Trinken), in die er sich von den Tellern auf der grossen Drehscheibe etwas nimmt. Aber nicht wie in Deutschland alles auf einmal, sondern erst von dem einen Teller, das isst man dann auf, dann von einem anderen. Aufessen und so weiter. Ziemlich spassig!

Auch hier war Marikos Familie wieder sehr nett. Und sie haben mir Fragen gestellt und ich habe geantwortet und so weiter. Manchmal war es doch schwer, aber Kaori, eine von Marikos Cousinen, hat genau die richtigen Wörter gewählt, sodass ich sie gut verstanden habe. Mann, war ich stolz! Das kann ich schon sagen *lach*
Zum Schluss gab es nochmal das obligatorische Gruppenfoto und dann wurden wir alle verabschiedet. Marikos Familie auf Japanisch - ich auf Englisch. Wie immer.

Marikos Familie beim Chinesen. Namen konnte ich mir nicht alle merken. Hinten links Marikos Papa, Mariko, ^_^, ganz rechts unten: Marikos Mama. Rest: Onkel, Tanten, Cousinen, Oma.

Für nutzloses Hintergrundwissen aus meinem Alien-Leben hier: Bisher wurd ich immer, wenn ich Abends draussen untergwes war, von irgend einem Japaner auf Englisch angesprochen.
Hitlist der Saetze:

Do you want to drink?
How old are you?
Thank you!
Alles waren Männer im Alter meiner Eltern und... ich glaube, die waren auch alle angetrunken. Ach, sicherlich waren sie das!

Dann sind wir noch kurz zu einer Cousine nach Hause gefahren (allesamt) und haben dort ein Mitbringsel abgeliefert. Ein weiteres japanisches Haus von innen. Die sind wirklich alle kleiner als bei uns in Deutschland und haben viel mehr Zimmer als bei uns. Und die Türen sind kleiner. Mein Paps (1.75) kommt da noch durch, aber viel grösser sollte man nicht sein. Bei mir schauen sie ja auch schon nciht schlecht bei dem Abstand etwas mehr als eine Hand breit.
Was ich noch lernen muss: Welche Flosekeln man sagt, wenn man was macht.
Kleiner Auszug zur Verdeutlichung:
Ich komme "nach Hause" (also zu Mariko): Tadaima (=Ich bin wieder zu Hause, bzw: Ich bin da)
Antwort: Okaeri (Willkommen zurueck)
Eintritt bei Marikos Cousinen (=nicht mein eigenes Haus): Ojamashimasu (=Entschuldigen Sie die Stoerung)
Fragt man mich, ob ich was trinken moechte und ich lehne ab, sag ich nicht "iie" (=nein), sondern "daijoubu" (=es geht schon oder ist okay).
Das hab ich zwar alles schonmal irgendwie gesagt bekommen, aber da es noch mehr gibt, ist das in Deutschland mit dem deutschen Hintergrund eher verwirrend denn aufklärend.


Am 6. September haben wir am Morgen (nachdem wir zum wiederholten Male verschlafen haben und uns diesmal aber beeilen mussten - Wochende ist ja sonst vorbei!) alle restlichen Mitbringsel von Mariko an die Verwandtschaft übergeben und erstmal übersetzt, was das alles ist udn wie die Fertigsuppe denn geht.

Dabei kam ich mir ein bisschen wie eine lebende Attraktion vor. Und alle waren erstaunt, dass ich Japanisch lerne. Aber es gab niemanden, der glaubte, ich verstehe ihn nicht (anders als einem die Vorurteile weissmachen wollen), einige haben mir sogar einige Fragen gestellt. Die hab ich dann wirklich nicht verstanden, weil sie meistens sehr höflich waren udn ich diese Art der höflichen Sprache noch nicht so gut kann... Bitte etwas unhöflicher! >_< ^_^ und Marikos Cousine, deren Schwester grade ein Jahr in Kanada ist

Am Abend bekam ich noch Kinderbilder von Ryousuke und Mariko zu sehen. Das war einfach zu süß und da man das nicht in Worte fassen kann, gibt es hier ein Bild (mit freundlicher Genehmigung von Mariko und Co.).

Endsüß: Ryousuke (5) und Mariko (3)

Am 7. September haben wir Mahalo besucht, Marikos Cousine mit dem hawaianischen Namen. Er bedeutet Danke, denn die Famile reist gerne nach Hawaii und kam auch grade erst wieder aus dem Urlaub zurück, in dem die Kleine glatt einen Kilo zugenommen haben soll.

Begrüßt wurden wir von einem niedlichen kleinen Mädchen, das aus der Tür gehüpft kam und dann ziemlich schüchtern war. Auf dem Kopf trug sie ein kleines Prinzessinendiadem und ein lila Rock baumelte um ihrer Hüfte - ein Geschenk von Mariko aus Deutschland.

Bei Mahalo, v.l.n.r, vorne: Mama, ^_^, Mahalo, Mariko.
Hinten: Junko und Ryousuke

Dann wurden die Geschenke verteilt, meins war auch dabei. Übrigens das einzige ganz in Deutscher Manier in Geschenkpapier eingewickelt. Die kleine fragte dann auch mit einem Stupser von Seiten der Mama brav, ob sie es öffnen dürfe. Übrigens der erste Satz an mich. Die deutsche Begrüßung und Vorstellung, die Mama, die in der Uni mal Deutsch gelernt hat, ihr beigebracht hat, kam ihr einfach nicht über die Lippen. Nur grooooße Augen und Staunen.
Tja, ein blonder, weißer Mensch macht Eindruck *lach*

Die CD wurde dann auch sogleich eingelegt, Ryousuke und Junko spielten mit Mahalo mit allem, was ihr Spielzimmer zu bieten hatte (auch mit dem Zauberstab!).
Um das Haus genauer zu beschreiben: Es ist modern, aber es gibt immer noch traditionelle Merkmale. So wurde das Tatami-Zimmer mit den bewegbaren Papierwänden in die wohnküche integriert, und als der Besuch kam, war es offen. Dieses Tatamizimmer fungierte gleichzeitig als Spielzimmer für die Kleine mit lauter Kisten, in dem ihr Spielzeug war.

Man merkt, dass Ryousuke mal Kindergärtner werden wollte, oder?

Übrigens, ich hab dort zum ersten Mal richtig japanisches Mochi gegessen. Allerdings mochte ich die Konsistenz nicht sooo gerne, sorry an die japanische Süßigkeit *verbeug*

Am Abend ging es dann zum Okonomiyaki und Monjayaki Essen. Das sind Gemüsepfannkuchen und falls sich jetzt jemand denkt, ich bin dort verhungert, der irrt sich, denn es war mein Wunsch *lach*
Man mischt nicht nur Salat, sondern auch eine Soße zusammen mit diversen Zutaten (auch Fleisch oder eben auch nicht, Krabben oder nicht, wie man will, ist ziemlich frei) udn brät das dann an. Beim Okonomiyaki alles zusammen zu einem Pfannkuchen und dann teilt man es für alle Anwesenden auf (hier kommt wieder das japanische Prinzip des "Alle-essen-von-jedem-etwas" zum Vorschein). Beim Monjayaki brät man zuerst die festen Zutaten an, dann formt man einen Kreis und gießt die Soße hinein. Hat man gut gearbeitet, tritt nichts aus.
Einen längeren Eintrag dazu liest man jedoch schon in einem Eintrag aus meinem Kurztrip nach Japan, deswegen wird auf eine längere Erklärung hier verzichtet.

Ryousuke war übrigens der Chefkoch, Mama, Papa udn Oma schauten nur zu. Ich natürlich auch. Mariko griff ab udn an mal ein, ansonsten war Chef Ryousuke zuständig.
Einmal durfte ich Okonomiyaki-Fladen wenden und war stolz wie Oskar, als es klappte! Juchu!

Kurz vorm Okonomiyaki machen. Der Inhaber (?) machte das Foto.

Unsere heimelige Feier wurde leider von einer monsrösen Kakerlake (in Marikos Augen) unterbrochen, die es sich überlegte, eine Abkürzung zum Essen über ihren Arm zu nehmen. das war aber dumm, denn da das Vieh echt eklig war, schubste Mariko es lautstark on ihrem Arm, sodass es nur so über die heiße, ölige Platte flutsche, auf dem Rücken liegen blieb und... starb... Während Mariko sich an meinem Arm festhiel (naja, nicht ganz, aber fast) und ich sie mit den Worten "Keine Angst, das ist heiß, sie stirbt gleich, sie stirbt gleich" zu beruhigen versuchte, griff der Besitzer (?) des Restaurants beherzt mit einem Taschentuch ein udn entfernte es.
Wir durften uns auf den Schrecken natürlich umsetzen und bekamen einmal Essen gratis - natürlich mit tausenden Entschuldigungen. Unser neues Zimmer war übrigens für mich cooler, für Marikos Oma, die mit ihren 80 Jahren schon Probleme mit ihren Gelenken hat, leider nicht so...

Nach dem Umzug: Ein (hoffentlich) kakerlakenfreies Plätzchen.

Am Abend nach der Rückkehr gabs dann deutschen Pudding, der aber - trotz dem ich mehr Löffel Zucker hineingetan habe als draufsteht (doppelt so viel) - den Japanern immer noch nicht süß genug war xD Das zeigt, wie hoch der Zuckergehalt in vielen Speisen ist. Oder anderer Süßstoffe, denn einiges ist meiner Meinung nach doch arg künstlich.
In diesem Sinne: Finger weg von Fanta Grape oder sonstigen Grape-Produnkten! Auch wenn Alex mir da wohl widersprechen würde *lach*

Beim Pudding machen (Erdbeer und Vanillie)

Ryousuke hat sich zuvor mit den Worten "Ich leg mich mal hin" auf das Sofa gelegt und schlief dann so fest, dass ihn wohl nicht mal mehr ein Erdbeben oder eine Bombe direkt neben seinem Kopf hochbekommen hätte. Wir haben es versucht, aber keine Chance. Japaner haben echt einen gesunden Schlaf.

Mariko fand meinen Kommentar so lustig: Der schläft wie ein Toter!

Am 8. September gings shoppen mit Ayumi "Ange", Fukumi, Mariko und Yuka, die für Chiaki, die am 13 Geburtstag hat, ein Geschenk kaufen wollten. Und Chiaki mag Hello Kitty - wie ich! Und dann haben wir im "Lala Point", ein riesen, riesen, RIESEN Kaufhauskomplex mit unzähligen Geschäften und Restaurants ein Hello Kitty Geschäft aufgesucht. Dort wurden sie dann auch fündig. Und ich auch. Ein Kalender musste sein - als ob ich noch nicht genügend Hello Kitty Dinge hätte!


Und es wurde Pruikura gemacht. Das durfe natürlich nicht fehlen. ^^

Yuka übernachtete, da wir alle am nächsten Tag einen total geschafften, blassen, fertig aussehenden Chris am Flughafen abholen wollten. (Hihi)
Shino kam auch noch zu Besuch, um mich zu verabschieden, wie ich das verstanden habe (danke!!!) und schrieb mir dann im Laufe des Abends ihre Kontaktdaten (bestehend aus Name, Handynr. udn Handymail) auf, mit der Bitte, mich unbedingt zu melden, wenn ich eins habe. Das wird natürlich sofort gemacht ^^y

Und dann bog Ryousuke auf einmal um die Ecke, stellte eine hübsche Geschenk-Tüte mit dem Sticker "especially for you" auf den Tisch und ich war baff. Durfte es aufmachen und zauberte - eine große Hello Kitty Tasse hervor! Oh, hab ich mich gefreut!! Vor allem da sie mit Erdbeeren bestückt war, Hello Kitty und Erdbeeren, genau das richtige *lach*

Und das war auch noch nicht alles, denn Marikos Mama überreichte mir ein Paket. Da war ich dann verwirrt. Paket? Sowas Großes? Für mich?!
Als ich es aufmachte, entdeckte ich alles Lebensnotwendige für meine Wohnung: Messer, Gabel und Löffel, Essen, Teller, Geschirrtuch, Spüli, Schwämme... und eine selbstgemachte Stäbchen-Tasche. Die nutzt man zB für Lunch das man irgendwo mit hinnimmt ^^ Und von Papa hab ich noch eine Taschenlampe bekommen. Die ist wichtig bei Erdbeben, wenn der Strom ausfällt und sollte sich in jedem japanischen Haushalt befinden. ^^

Damit neigte sich dann auch meine Zeit bei Mariko dem Ende zu und ich wurde ein wenig wehmütg, als wir alle drei (Mariko, Yuka und ich) im Tatamizimmer auf unseren Futons lagen. Ich will auf jeden Fall wiederkommen, denn in Marikos Famielie ist so nett, die kann man nur lieb haben ^__^


Purikura
Hinten, v.l.n.r.: Ange, Fukumi

Vorne: Mariko, ^_^, Yuka


Samstag, 5. September 2009

4.09. Reitaku UNi, das erste Nomikai meines Lebens (und alles davor)

Was bisher geschah:

Ich bin bei Marikos Familie eingekehrt,die wirklich WIRKLICH total nett ist! Ich versteh mich mit Marikos Papa sehr gut und ihrer Mama, und mit ihrem Bruder auch. Alle sind sehr lustig! Und ich wurde gleich mit offenen Armen empfangen *lach*
Vom Flughafen wurden wir von Oma und Opa muetterlicherseits abgeholt. Mein erstes MAl in einem japanischen Auto. Bus hab ich vor einem halben Jahr schonmal kennengelernt, aber Auto? Wenn das links abbiegt, dann ist das gleich was anderes als ein riesen Bus! (Angst!) Mittlerweile bin ich oefter gefahren, das geht also *lach*
Am Abend haben wir alle (Mama, Papa, Oma vaeterlicherseits, Oma, Opa muetterlicherseits und Ryousuke udn Mariko und ich) Abend gegessen. Das ist Tempura



Am Abend wurden wir schnell muede und sind fast im Sitzen eingeschlafen, aber es war eine Party, vor allem fuer mich! Ohoooh, ich wollte unbedingt wacher sein, aber an dem Tag hat mich der Jetlag echt fertig gemacht. Das tat mri so Leid, aber Marikos Familie war sehr nett!

Am naechsten Tag (2. September) kam Junko, Ryousukes Freundin, vorbei und wir sind ins IKEA gefahren. Japanisches IKEA ist wie das Deutsche! Das ist so normal, dass es schon wieder komisch ist.
Zuvor waren wir noch "italienisch" Essen. Alleridngs war es japanisch-Italienisch, was nicht weniger lecker war. Nur eben anders *lach*

Das sind Ryousuke, Junko und ich, Mariko macht das Foto :D

Junko wohnt uebrigens in der Naehe von meinem Studentenwohnheim, was einen ziemlich langen (und teuren) Weg bis hierher bedeutet. Da weiss man ja, was mich alles erwartet, wenn ich hier oefter einkehren will *lach*


Am 3. September waren wir beim Kaiten-Sushi. Das ist normales Sushi, allerdingsist es billigerund wird auf einem kleinen Foerderband immer wieder an dir vorbei befoerdert und man kann sich dann was nehmen, wenns einem gefaellt. Aber mir wurdew gesagt, ich solle lieber direkt beim Meister bestellen, der das Sushi fuer alle sichtbar macht. Das ist naemlich frischer als das, was schon ne 1 Stunde kreiselt. xD Und es war eeeeecht lecker! Mann, hab ich reingehauen! Das war mir ja fast schon peinlich! Und die Teller stapelten sich...
Aber wir waren auch Ryousuke, Papa, Oma, Mariko und ich und wir hatten Hunger. Und immer wieder musste ich dies und das probieren. Das wars wohl mit dem Thema abnehmen...

Hier sieht man mal die ganze Familie:



V.l.n.r.: Oma, Papa, Mama, Ryousuke, Junko, Mariko. Ich mache Foto (war nicht erwaehnenswert, sorry!)


Und hier Mariko und ich happy mit rohem Fisch:



Kaiten-Sushi (ich weiss jetzt, warum Franzi das so toll fand!)



Heute, am 4. September habe ich Akira Kusamaoto wiedergetroffen, die mit Herrn Ohta das Gasshuku im März gemacht hat und Marikos Deutschlehrerin war. Und ich habe Yuka und Ayumi wiedergetreoffen, die auch ein Jahr in Halle waren. Das war ein Hallo! Das alles war an der Reitaku-Uni von Mariko. Dann durften wir mit Akira (Ja, ich darf sie weiterhin Duzen!) in ein Deutsches Seminar und ich wurde erstmal interviewt, nachdem der erste Schock der Japaner überwunden war (Häh? Wo kommmt die denn her? Ich war eben net geplant).


Die Reitaku-Uni



Danach wollten wir zurück, aber vorher noch schnell ein Eis an der Reitaku essen. Dort haben wir einen anderen Ausländer getroffen, den Mariko gleich mal fragen wollte, wo er herkam. Mariko: "Where... äääh... where are..."
Er: Bitte?
Mariko: Eh? Deutsch?


Naja, jetzt gehen wir morgen auf ein Oktoberfest, wie sich das Japaner vorstellen. Mit Florian (dem Ausländer). Und Franzi(Halle), Shino (Marikos beste Freundin, sehr nett, und ist sowas wie ein Wedding Planner von Beruf) und Alex und noch dem ein oder anderen xD

Und heute abend hat Shino einige leute zusammengetrommelt und wir sind in ein Izakaya (Kneipe auf Japanisch) gegangen. Wir waren ca 10!! 10 Freunde von Mariko! Dort habe ich die japanische Gesellschaft gleich mal in Real erlebt: Man bestellt sich was zu trinken (ganz normal wie in Deutschland) und jeder sucht sich jederzeit was zu essen von der Speisekarte aus (alles in etwa Größenordnung von Fingerfood). Das kommt dann in die Mitte des Tisches und dann kann jeder was essen (zB 4 happen fleisch am spieß=ein Yakitori). Oder eben auch eine Nudelsuppe, aus der jeder mal löffelt xD



V.l.n.r.: Geruko, ^_^, Mariko, Shino, Iijima, Todo, Tama-chan, Mai


Alle waren echt total nett und wir hatten eine Menge Spass. Und alle waren total interessiert an Deutschland und waren total verbluefft, als ich ihnen die deutsche Begruessung mit Umarmen erklaerte. Die grosse Frage war: Auch Maenner udn Frauen??
Ja, auch Maenner udn Frauen umarmen sich bei der Begruessung. In Japan macht man das nur, wenn man zusammen ist, und als wir die deutsche Begruessung am Bahnhof beim grossen Abschied ausprobierten, gings bei Maedchen und Maedchen ganz gut (hey, sogar ich wurde geherzt ^^), aber bei Jungen standen sie mit ausgebreiteten Armen voreinenander, wurden ganz still udn verlegen und murmelten dann ein "Besser nicht, ne?" xDD Das war ja niedlich!


Nur Chiyoko aus Osaka traute sich das ohne die typischen Probleme. Sah zwar bei jedem noch ein wenig ungelenk aus, aber total suess. Und Mariko findet die Begruessung so toll, dass sie gleich jeden ihrer Freunde bei der Begruessung umarmt hat *lach* Sie findet das auch normal udn viel schoener als das Winken in Japan. Und die Japaner sind ein wenig verwirrt.


V.l.n.r.: Todo, Iijima, Tama-chan, Mai, Chiyoko (aus Osaka)

Was noch dazu kam, waren meine blonden Haare. So ein Wasserstoffhellblond bekommen sie nicht oft zu sehen und Geruko (eine Schulfreundin von Mariko, deren Namen ich erst als "Geld" verstanden hab, was zu einer Lachsalve Seitens der Japaner fuehrte) ist Frisoerin. SIe fand meine Haare so interessant, auch weil ich nicht viel machen muss, um sie so blond zu bekommen, dass sie mich gleich fragte, ob sie mal schauen darf. Klar, durfte sie! Kein Problem!
Und schon sassen wir an einem grossen Tisch und ich wurde "gelaust". Nein, natuerlich nicht, aber einmal genau unter der Lupe genommen. War auch wieder einen Lacher wert.



Was ich sehr amuesant fand, war, dass wirklich keiner Alkohol vertrug. Was als schwacher Cocktail beschrieben wurde, und von dem Mariko nach der Haelfte einen drehenden Kopf bekam, schmeckte eigentlich nicht anders als Ananassaft pur *lach*
Mittel waere bei uns noch schwach. Und Franzi meinte auch, man braucht viiiieeel, bis man was merkt. Tja, wir Deutschen sind halt einiges gewohnt... Oder haben einfach ein Enzym mehr xD


^_^, Shino (Marikos beste Freundin), Mariko


Was ich an dem Tag gelernt habe: Japaner sind gar nicht so zuerueckhaltend, wie man denken mag. Am Anfang ja, aber wenn man dazugehoert oder mit jemanden irgendwo hinkommt, der alle gut kennt, ist das scheinbar kein Problem. Dann sidn sie so laut wie Deutsche und alle lachen laut und sind Happy. Und Marikos Freunde sind auch alle sehr nett gewesen, deswegen war das alles ganz einfach *lach*